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Endlich Wieder Hören – Botschafter zu Besuch bei der Lufthansa-Technik in Frankfurt

Das dritte Botschafter-Treffen der Initiative „Endlich Wieder Hören“ (EWH) Ende Oktober 2017 stand ganz im Zeichen der Luftfahrt. Am Flughafen Frankfurt am Main gewährte die Deutsche Lufthansa faszinierende Einblicke in Flugzeugtechnik, Ausbildung von Flugpersonal und Serviceorientierung an Bord. Wie ein Cochlea-Implantat (CI) beruflich durchaus Flügel verleihen kann und warum Ponys auch mal Business Class reisen, wurde bei diesem Event klar.

Ein entspannter Abend und ein spannender Tag erwarteten die Teilnehmer – allesamt begeisterte Hörimplantat-Träger – in Frankfurt. Nach Innsbruck und München war die Hessen-Metropole heuer die dritte Destination für ein gemütlich-informatives Treffen der Initiative „Endlich wieder Hören“. Im stylishen 25Hours-Hotel im Stadtzentrum fanden sich die EWH-Botschafter Torsten Schubert (Journalist aus Hamburg), Lutz Rocktäschel (Handelsvertreter aus Berlin), Nicolas Seils (Schüler aus Gauting/Bayern) mit Familie und Michael Kalinowsky (Lufthansa-Wartungsingenieur aus Frankfurt) mit EWH-Vertretern zusammen. Schon am Abend war die Vorfreude auf den Folgetag spürbar, an dem Kalinowsky spannende Einblicke in seinen Arbeitsalltag bei Lufthansa am Frankfurt Airport gewähren würde.

Blick hinter die Kulissen

Nach einer Begrüßung im Lufthansa Aviation Center berichtete Michael Kalinowsky, seit 32 Jahren bei der Lufthansa Technik als „Troubleshooter“ im Fleet Service und Product Engineering beschäftigt, in einem spannenden Vortrag aus dem Leben eines Wartungsingenieurs. So entscheidet er beispielsweise nach Blitzschlag, Hagel oder Zusammenstößen mit Vögeln über die Lufttauglichkeit eines Flugzeuges und testet verschiedene Flugzeugtypen in der Flotte bei sogenannten Prüfflügen auf Herz und Nieren.Die Teilnehmerinnen des Botschaftertreffens besteigen über eine mobile Rolltreppe eine Boing in der Wartungshalle

Hoch hinaus dank Hörimplantat

Michael Kalinowsky ist nicht der Einzige bei der Lufthansa, der seinen Beruf dank eines Hörimplantats ausführen kann. Auch sein junger Kollege Pascal Kheribich, Auszubildender bei der Lufthansa Technik, verdankt sein Gehör einem Cochlea-Implantat. „Durch das CI kann ich meinen Traumberuf erlernen“, zeigt sich der 18-Jährige froh über die Entscheidung, die seine Eltern für ihn als Säugling getroffen haben. Michael Kalinowsky ergänzt gerührt: „Ich verdanke meinem CI meinen Arbeitsplatz.“ Die beiden führten im Anschluss durch die Werften und in die Triebwerkswerkstatt sowie – als Höhepunkt – ins Innere zweier Flugzeuge aus der Lufthansa-Flotte: eines Airbus 340-300 und einer Boeing 747-8 – vom Cockpit über die Economy bis zur First Class.Foto eines Teilnehmers vor einer Antriebsdüse des Flugzeugs, das Implantat ist gut sichtbar

Quietschenten & Ponys an Bord

Fachkundig und humorvoll gestaltete Doris Felbinger-Grohmann, Lufthansa-Purser (ranghöchste Flugbegleiterin mit Leitungsfunktion), die Flugzeugbegehungen. Sie berichtete nicht nur vom wohlüberlegten Design der Kabinen in den verschiedenen Klassen und den mannigfaltigen Anforderungen ans Bordpersonal, sondern hatte als erfahrene Stewardess auch einige Anekdoten parat. Beispielsweise über First-Class-Badeenten als gefragtes Gimmick oder sogenannte emotional support animals an Bord: „Manche Menschen brauchen unbedingt in jeder Situation die Begleitung eines bestimmten Tieres, also auch im Flugzeug. Und so kann es schon mal vorkommen, dass ein Schwein oder ein Pony eincheckt. Das ist dann eine sehr spannende Aufgabe auf einem Langstreckenflug, wie Sie sich sicher vorstellen können…“ Doch das Lufthansa-Personal meistert nahezu jede Aufgabe, denn lebenslanges Lernen gehört in allen Berufsprofilen vom Flugbegleiter bis zum Piloten dazu. Ein Bild davon konnten sich die Botschafter abschließend auf der „Startbahn zur Karriere“, im Lufthansa Aviation Training Center, machen – inklusive faszinierendem „Testflug“ in einem Flugsimulator. Durchwegs begeistert vom Erlebten bedankten sich die TeilnehmerInnen für die interessanten Einblicke und Gespräche. Bis zum nächsten Jahr, vielleicht noch weiter im Norden?

Endlich Wieder Hören

Das Botschaftertreffen war gleichzeitig auch eine „Taufe“: Die bisherige Plattform „Beat The Silence“ hört ab sofort auf den Namen „Endlich Wieder Hören“ (EWH). Der neue Name, das neue Logo und der neue Look der dazugehörigen Website sowie der Social Media Kanäle bringen noch deutlicher zum Ausdruck, wofür die Initiative steht. EWH informiert, vernetzt und ermutigt all jene, die von Hörverlust oder Gehörlosigkeit betroffen sind. Zu Wort kommen alle Menschen, die damit Erfahrungen gemacht haben oder sich beruflich damit befassen – seien es Eltern, Kinder, Jugendliche oder ältere Menschen, deren Familien und Freunde, sowie Ärzte und Experten.

Bildnachweis: Lufthansa / Oktober 2017

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